Hallo, wellcome, 您好


Wir freuen uns, dass Du uns auf unserer Reise begleitest. Viel Spass beim lesen. Peter und Verena

Rückreise nach Chengdu, 28.10.2010



Das Gebiet, durch das wir zurückfahren, wurde 2008 von einem Erdbeben schwer getroffen. Fast 100'000 Menschen sind dabei gestorben und 6 Millionen Menschen wurden obdachlos. Inzwischen sind die meisten Häuser wieder aufgebaut, so dass wir zahlreiche sehr neue Häuser sehen. Nun werden die Strassen wieder in Stand gestellt. Die massiven Regenfälle  dieses Sommers haben zu schweren Murgängen geführt und die provisorischen Strassen erneut beschädigt. Mit anderen Worten wir fahren stundenlang über eine fürchterliche Strasse durch die Nacht. Irgendwo warten wir eine Stunde lang vor einer Strassensperre. Dutzende von Bussen mit halbschlafenden Touristen stehen nun Schlange, dann gehts wieder weiter. Links das Loch runter, rechts das Loch runter, dort vorne stellt es einen Bus quer und da ist eine Auto Kopf voran in den Bach gestürtzt, seine Warnlichter blinken noch. Irgendwann wird es morgen. Wir fahrem nun unten im Tal stundenlang einem Flusslauf entlang (s. Bild), auch hier ist die Strasse im Bau. Da und dort ahnt  man den parallelen Verlauf der früheren Strasse, sie ist fast vollständig verschüttet. Einige Schilder erklären: hier lag das Epizentrum des  Bebens.
Endlich kommen wir in Chengdu an. Hinter uns liegen denkwürdige Tage und wir wissen nun warmes Wasser und eine Heizung im Hotel zu schätzen.

Huanglong, 27.10.2010



Das besondere an Huanglong ist eine kilometerlange Kaskade von Kalksteinpools gefüllt mit türkisblauem Wasser (s. Bild). Um diese Pools zu sehen, überquert man einen 4'300 Meter hohen Pass. Die Wanderung selber beginnt auf gut 3'500 Metern und wir sehen ab und zu Leute, die kleine Sauerstoffflaschen mit sich tragen und sie gelegentlich auch brauchen.

Nach der Wanderung gehts zurück über den Pass und die Reiseleiterin teilt mit, dass die Rückreise nach Chengdu nachts um halb zwei beginnt. Wir sind alle überrascht und im Bus entsteht ein richtiger kleiner Aufstand. Mein Chinesisch reicht nicht aus, all die Wortwechsel zu verstehen, aber es ist klar, dass alle empört sind, sich nochmals eine Nacht im Bus um die Ohren schlagen zu müsen.

Von Jiuzhaigou nach Huanglong, 27.10.2010



Die Busreise nach Jiuzhaigou und Huanglong bietet uns Gelegenheit gemeinsam mit Chinesen und genau wie sie zu reisen. Dass heisst zum Beispiel, dass wir im Faserpelz, mit Handschuhen und mit Mütze schlafen, weil es im Hotel weder warmes Wasser noch eine Heizung gibt. Immerhin liegt Jiuzhaigou auf 2'500m Höhe und es schneit zeitweise.

Von Jiuzhaigou nach Huanglong überqueren wir einen 3'500m hohen Pass. Zum Glück hat unser Chauffeur Schneeketten dabei, das ist nicht bei allen Bussen der Fall und so bleiben einige von ihnen stecken. Nun haben wir das tibetische Hochplateau erreicht. Die Häuser hier sind bunt bemalt (s.Bild) und erinnern ein wenig  ans Appenzellerland. In einem dieser Dörfer hält unser Bus. Gerne hätten wir es genauer angeschaut, die Geschäfte besucht und den Einheimischen etwas abgekauft. Stattdessen werden wir etwas abseits in eine riesige Verkaufshalle geführt, in denen Männer in schwarzen Anzügen und mit Kravatte und Damen in chicen Kleidern Schmuck der absoluten Luxusklasse verkaufen. Manche der Jadestücke kosten über Fr. 10'000. Wir fragen uns, wer von unserer Reisegruppe sich so etwas leisten kann. Danach folgen Produkte der chinesischen Medizin und Silberschmuck. Endlich werden wir zu einem Yakfleisch Händler gebracht, der vermutlich aus dem Dorf stammt. Als wir wieder in unseren Bus einsteigen, taucht eine Gruppe tibetischer Frauen auf, die Schmuck verkaufen möchten. Einige von ihnen springen einem abfahrenden Bus nach, während andere an die Scheiben unseres Busses klopfen - ein beelendendes Bild.

Jiuzhaigou, 26.10.2010



"Es ist der Traum jedes Chinesen Jiuzhaigou zu sehen" sagt Victor, ein chinesischer Student, der auf dem Flug nach Chengdu neben mir sitzt. Türkis blaue Seen münden in Wasserfälle, welche sich in Teiche ergiessen, welche zu grünblauen Seen zusammen fliessen, die sich über Felsen stürzen und neue Seen bilden, deren Wasser so klar ist, dass man metertief auf den Grund sieht - und das 14 Kilometer lang. Auf dem Bild seht ihr einen der Seen, in diesem liegen Baumstämme einige Metertief auf dem Grund.

Jiuzhaigou bedeutet "neun Dörfer Tal", weil sich dort 9 tibetische Dörfer mit rund 1'000 Einwohner befinden. Eines dieser Dörfer besuchen wir. Gerne wären wir länger geblieben, um auch die anderen Dörfer zu besuchen und das zweite Tal zu sehen.




Reise nach Jiuzhaigou, 25.10.2010

Schon um zwei Uhr Nachts fährt ein Bus mit einer chinesischen Reisegruppe und zwei bleichen Gesichtern (Peter und Verena) aus Chengdu in die Berge. Eine Stunde später stehen zwei bleiche Gesichter mit einer chinesischen Reisegruppe auf der Autobahn und betrachten ihren rauchenden und qualmenden Bus. Natürlich ist es ihnen lieber, wenn der Bus in der Nähe von Chengdu qualmt und raucht als im Niemandsland in den Bergen, aber am liebsten wäre ihnen, wenn der Bus überhaupt nicht rauchen und qualmen würde. Nun werden einige Leute hier und einige dort aus dem Schlaf gerissen, es wird am Bus gehämmert und geschraubt und schliesslich geht die Fahrt weiter - 14 Stunden lang.
Am nächsten Morgen werden unsere Gesichter noch bleicher. Ein älterer Mann aus unserer Gruppe sinkt während dem Frühstück ohnmächtig vom Stuhl, zeitweise erlangt er zwar das Bewusstsein wieder, aber sein Zustand verschlimmert sich. Als der Artzt eintrifft, steht sein Herz zeitweise still. Er stirbt kurze Zeit später. Wir sind bedrückt.

Chengdu, 24.10.2010



Peters erster Tag in Chengdu führte ihn zu meinen Gasteltern, die ihn sehr herzlich empfangen haben. Sie haben uns sehr geholfen, die 4-tägige Tour nach Jiuzhaigou zu buchen und wir wissen nicht, wie wir ihnen für ihre Gastfteundschaft und Hilfe danken sollen.
Morgen um 4.30 Uhr geht die 10 stündige Fahrt auf das tibetische Hochplateau los. Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir tatsächlich die Chance haben, diese Landschaft zu sehen.
Heute haben wir übrigens zwei im traditionellen Baustil aber neugebaute Viertel in Chengdu besucht. Peter hat dabei auch Gelegenheit in einem Teehaus den Maskenwechsel aus der Sichuan Oper zu sehen. Sein Vater und eine Arbeitskollegin von Verena haben übrigens die Frage aus dem entsprechenden Post richtig gelöst. Beide werden einen Preis erhalten!

Chengdu, Handshadow Video, 21.10.2010

Dieses Video haben wir von YouTube heruntergeladen, damit wir Euch auch
dann etwas interessantes zeigen können, falls wir aus China nicht
bloggen können. Schattenspiele, sei es mit Puppen oder von Hand sind ein
Teil der Sichuankultur und sehr poetisch. Wir möchten sie unbedingt auch
live sehen.

Peter ist nun kurz in Zürich und das ist vermutlich die letzte Gelegenheit,
das Video freizuschalten. Es ist nämlich so, dass Verena in Chengdu
keine Blogs von Blogspot sehen kann und gewissermassen im Blindflug per
Email postet. Dies wird sich wahrscheinlich nicht ändern, wenn Peter
auch in Chengdu ist.

Chengdu Elektromobile, 21.10.2010


Ich zeige Zhang Laoshi (die Frau meines Chinesischlehrers) Photos von Peter und mir auf dem Nufenenpass. Sie erkennt sofort, dass ich mit einem Elektrobike unterwegs bin. Da kommt mir in den Sinn, gelesen zu haben, dass Chengdu über die höchste Dichte von Elektromobilen weltweit verfügt. Und richtig! Da ich nun darauf achte sehe ich, dass hier sehr viele Mopeds einen Elektromotor haben. Nur wie das mit dem Aufladen geht, habe muss ich noch herausfinden.

Leshan, 19.10.2010

Heute sehe ich erstmals etwas von der Umgebung Chengdus. Auf dem Weg nach Leshan fahren wir an Reisfeldern vorbei, auf denen die Bauern ihr Land bestellen. Die Landbevölkerung stellt noch immer den grössten Teil von Chinas Bevölkerung und ein Blick auf ihre im alten Stil gebauten Hofhäuser (Hutongs) lässt den bescheidenden Lebensstandard ahnen. Jede Diskussion über China müsste eigentlich ihre Situation mitbedenken.

In Leshan befindet sich die grösste Buddhastatue Chinas. Sie ist häufig auf Prospekten "Chinas grösste Highlights oder ähnlich" zu sehen, weswegen ich Euch ein anderes Bild vom gleichen Ort sende. Man erkennt darauf den starken indischen Einfluss, hier im Südwesten Chinas. Die Anlage verzeichnet heute ziemlich viele Besucher und alle verneigen sich nach einem bestimmten Ritual vor der Statue, auch ich tue es, genauso wie es mich meine Gastfamilie vergangene Woche im Wenshu Tempel gelehrt hat.

Chengdu, "Yes, you can", 19.10.2010

Wiedereinmal sitze ich vor dem Abschnitt "kulturelle Erweiterung" in meinem chinesisch Konversationsbuch. In jeder Lektion ist dieser Teil die grösste Herausforderung für mich und ich wünsche diesen Teil zur Hölle, weil er jeweils mehrheitlich Zeichen enthält, die ich noch nicht kenne und ich den Text verstehen und auch noch fliessend lesen sollte. Es gilt also Zeichen, Aussprache und Bedeutung auf einmal und in kurzer Zeit zu erfassen. Es ist ein gutes Training, um später auch schwierigere Texte lesen und zu verstehen zu können. Ich sage Song Laoshi, dass ich viele Zeichen nicht kenne, "macht nichts" meint er freundlich, ich sage, dass ich ihre Bedeutung nicht kenne, "dann frage mich", "aber ich vergesse sie nach zwei Minuten", "dann frage mich erneut". Ich kapituliere. Es ist "Yes, you can" auf chinesisch.

Delta, 18.10.2010

Jetzt wird es allmählich Zeit den Blick vom Westen in den Osten zu lenken, denn bald schon werde ich dieses schöne Land Richtung China verlassen. Heute war ich in Delta, wo ich zuerst einige Zeit in einem grossen Rock Shop verbracht habe und mich ausgiebig mit dem Inhaber unterhalten habe (er lässt beispielsweise einen grossen Teil seiner Steinbearbeitung in China machen). Als Andenken habe ich dann einen Topas aus Utah erstanden, wobei Topas an diesem Tag noch eine weitere Bedeutung bekommen sollte.

Topaz (englisch für Topas) war nämlich auch der Name des Internierungslagers in der Nähe von Delta, in dem während des 2. Weltkrieges tausende von japanisch-stämmigen Menschen eingesperrt waren, nur weil sie japanisch-stämmig waren. An diesem Ort erinnert jetzt eine einfache Gedenkstätte (mit abgebildeter Flagge) an diese unrühmliche Zeit und von den Gebäuden sind nur noch die Bodenplatten aus Beton geblieben.

Kanab, 16.10.2010

Heute stand ein Besuch bei den Wahweap Hoodoos auf dem Programm. Um diese Steine zu sehen muss man ca. 8 km (einfach) einem mehr oder weniger trockenen Flussbett folgen. Bei dieser eher eintönigen Wanderung hatte ich aber Glück, ein Paar zu treffen, das gerade seine Hochzeitsreise in dieser Gegend verbringt und ebenfalls die Natur liebt. So konnten wir diese Wanderung zu einem überwiegenden Teil zusammen machen und erstaunlicherweise waren wir auch die einzigen Menschen auf diesem Weg, obwohl die Bedingungen gut waren (sonnig, aber trotzdem nicht heiss).

Dinner hatte ich dann im bereits bekannten und geschätzten Rocking V Cafe, wo ich mir auch wieder ein Glas vom süffigen, dunklen Polygamy Porter gegönnt habe. Dieses Bier hat den für Utah passenden Spruch: Why have just one?

Chengdu Verkehr, 15.10.2010


Ich liebe es im Quartier, in dem ich wohne, den Strassenverkehr zu beobachten. Die Standards der Busse variieren je nachdem, in welches andere Quartier sie fahren. Sehr noble, die den Vergleich mit unseren nicht zu scheuen brauchen, wechseln mit einfachen, rostigen ab. Bei den Autos dominieren die Mittelklassewagen, durchsetzt von einigen wenigen auf Hochglanz polierten Luxusmodellen. Am besten gefallen mir die Rikkscha artigen Gefährte, sie machen in unserem Quartier etwa einen Drittel der Fahrzeuge aus und zeugen von einem unglaublichen Einfallsreichtum. Alles was zwei Räder hat, wird zu einem solchen Gefährt umfunktioniert, sei es mit, sei es ohne Motor. Manche sind kunstvoll verziert, ihre Wände von Hand bemalt, oder mit Postern von Popstars beklebt, bei ganz edlen sind die Wände aus schönen Teppichen.

Chengdu Architektur, 15.10.2010

Ein Hauptgrund, Chengdu für meinen Sprachaufenhhalt zu wählen, war, dass sich in erreichbarer Nähe Landschaften befinden, die zu den schönsten in ganz China und auch zum Unesco Weltkulturerbe zählen. Was ich nicht wusste war, wie schön die Stadt selber ist. Song Laoshi hat mir heute Nachmittag das Stadtzentrum gezeigt. Man findet hier zwar keine Hutongs (alte chinesische Hofhäuser) mehr, dafür aber sehr interessante abwechslungsreiche moderne Architektur. Das Zentrum ist aus meiner Sicht eine Art Manhattan in Edelausführung und mit mehr Athmosphäre. Mit meinem Handy versuchte ich etwas davon einzufangen.

Chengdu, Chengdu Tongtwister, 13.10.2010


Wenn ich Chinesisch spreche, tritt eine Art "Fischers Fritz-Effekt" auf, nicht dass die einzelnen Silben schwierig auszusprechen wären, aber soll man sie kombinieren, gerät man plötzlich ins stottern. Es gibt spezifische Übungen für dieses Problem. Beispielsweise liest man einen Text mehrmals und jedesmal etwas schneller. Gewissermassen sagt man eine Viertelstunde lang "Fischers Fritz" auf und fühlt sich danach auch so.

Etwas geruhsamer geht es in Chengdus Pärken und Teehäusern und zu. Hier ein Bild dazu.

Death Valley, Dantes View, 12.10.2010

Heute haben Anders und ich eine Rundreise in Death Valley (Kalifornien) unternommen und den Tag mit der Sonnenuntergangsstimmung an Dantes View beschlossen. Dort haben wir auch eine handteller-grosse, haarige Spinne angetroffen, die sich aber schnell wieder in ihrem Loch versteckt hat. Die Temperaturen waren für hiesige Verhältnisse moderat (40 Grad ganz unten und angenehme 25 Grad auf dieser Höhe). Was auf dem Bild wie Wasser aussieht ist übrigens nur Salz.

Chengdu, Sechuan Oper, 10.10.2010

Eine Sechuan Oper wollte ich unbedingt sehen. Was ist das Besondere daran? Wer mir zuerst schreibt, was der eigentliche Clou der Sechuan Oper ist, den lade ich zum essen ein. Das Video hilft! Das Leben in Chengdu ist übrigens ziemlich anstrengend - weil man die ganze Zeit Chinesisch sprechen muss.

Las Vegas, 10.10.2010

So viele Leute auf einmal wie hier habe ich schon lange nicht mehr gesehen, es war wie auf einem Ameisenhaufen. Las Vegas ist auch berühmt (berüchtigt) zum Heiraten und anscheinend war heute, dem besonderen Datum sei Dank, besonders viel los (mir ist auch ein Hochzeitspaar über den Weg gelaufen). Ansonsten gab es beim Durchqueren von Zion noch eine schöne, grosse Herde von Bighorn Sheep zu sehen

Chengdu, 10.10.2010

Die ersten Eindrücke von Chengdu flimmern vor meinen Augen vorbei. Das buddhistische Wenshu Kloster mit seinen Mönchen im Zentrum der Stadt, Jingli Street, ein restauriertes altes Stadtviertel mit sovielen schönen Geschäften, dass man den Geldbeutel besser zu Hause lässt und einen Schrein (Wu hou ci) in dessen Park zahlreiche Bonsais aufgestellt sind. Sie müssen uralt sein, denn sie sind riesengross.

Später gehts zum Tee beim Sohn meiner Gasteltern. Er hat letzte Woche geheiratet und da soeben, das Hochzeitsvideo eingetroffen ist, kann ich ein wenig an der Hochzeit teilhaben.

Zion National Park, 9.10.2010

Auf dem Weg Richtung Zion National Park konnte ich feststellen, dass Latex Larry (der falsche Polizist mit echtem Streifenwagen) immer noch in der Gegend Dienst tut. Er hat allerdings den Standort gewechselt, aber die durchfahrenden Nicht-Einheimischen drücken brav auf die Bremse, wenn sie ihn sehen.

In Zion bin ich zum Hidden Canyon gewandert, wo man diese Wellen hoch oben an der Canyonwand entdecken kann. Der Weg zum Eingang in den Canyon ist teilweise mit Ketten zum Festhalten gesichert und wird Leuten mit Höhenangst nicht empfohlen. Ein grosser Vorteil dieses Wegs ist aber, dass der Aufstieg praktisch vollständig im Schatten erfolgt.

Chengdu, Sichuan, 9.10.2010

Nach einer langen Reise über die Wolken Nordamerikas und des Atlantiks, und unter der Nebeldecke Zürichs bin ich nun in Chengdu angekommen. Familie Song hat mich sehr freundlich empfangen und derzeit schmieden Pläne, was wir alles unternehmen wollen.

Cedar Breaks National Monument, 8.10.2010

Das ist nicht etwa Bryce Canyon sondern Cedar Breaks National Monument. Dieser Ort liegt auf über 3'000 m und daher hat sich der kürzlich gefallene Schnee an diesem glasklaren, sonnigen aber kühlen Tag halten können. Anschliessend hat Peter noch Bryce Canyon besucht, das aber wegen seiner tieferen Lage ohne die Verzierung aus Schnee auskommen muss.

Great Basin National Park, 7.10.2010

Heute hat Peter die Lehman Tropfsteinhöhle im Great Basin National Park besucht. Die Formationen sind sehr beeindruckend und die 1.5 stündige Tour war lohnend. Davor habe ich noch eine Wanderung durch den Schnee gemacht, um eine über 3'000 Jahre alte Bristlecone Pine zu sehen. Die anscheinend heimischen Schneemänner sind aber offenbar ziemlich scheu, einer ist jedenfalls auf einen Baum geflüchtet.

Ely, Nevada, 6.10.2010

Heute hat sich Verena auf den langen Weg Richtung Osten gemacht und dieser Blog wird für eine Weile einen USA- und einen China-Teil haben (das Bild soll den Abschied vom Grand Canyon zeigen ...). Peter ist heute bei den Bonneville Salt Flats vorbeigekommen, wo diese Tage sogar Rennen auf der eingetrockneten Salzkruste durchgeführt werden. Die dazugehörigen Fahrzeuge waren zu sehen und in einiger Entfernung sind allerlei Vehikel vorbeigerast.

Moab, 4.10.2010

Mit dem Fahrad radeln wir dem Colorado entlang. Jemand zeigt uns Dinosaurierspuren und eine Schlange huscht so schnell vorbei, dass Peters Kamera zu spät kommt. Wir liefern hier dafür das Bild derjenigen Klapperschlange nach, die mit uns in Indian Gardens (Grand Canyon) wohnte.
Nun neigt sich Verenas Amerikaaufenthalt dem Ende zu. Am Mittwoch beginnt die Rückreise nach Zürich und die Weiterreise nach China. Die Chinesen nennen Amerika "das schöne Land". Wie recht sie haben.

Warner Lake, La Sal Mountains, 3.10.2010

Nach der Wanderung im Grand Canyon sind wir über Monument Valley und den Goosenecks zurück nach Moab gefahren. In den La Sal Bergen sind manche Birken nun schon vollständig gelb. Wieso wir in knall orangen T-Shirts unterwegs sind? (Auflösung folgt demnächst).

Race through Grand Canyon (Teil 2), 30.9.2010

Als wir bei der ersten Morgendämmerung unser Camp verliessen, war der Himmel teilweise bedeckt, und da es gute 1'000 m nach oben ging, war das Problem mit der Hitze entschärft. An diesem Tag wollten wir nun endlich die Landschaft geniessen, zumal sie unser Guide als die schönste der ganzen Wanderung beschrieben hatte. Das andere Pärchen hingegen wollte den Hermit Trail in Rekordzeit schaffen und unser Guide fand keine befriedigende Lösung für diese Situation. So erreichten wir das Rim schneller als uns lieb war und fühlten uns um eine schöne Wanderung geprellt. Aber es stimmt, was eine der Reiseagenturen schrieb. Es gibt nur zwei Gruppen von Grand Canyon Hikers. One thinks the rest of their live how to get in again and the other how to get out again.

Grand Canyon, Granite Rapids, 29.9.2010


Von unserem Campground aus gelangten wir am dritten Tag durch eine Seitenschlucht wie erhofft an den Colorado River. Wenn Seitenschluchten auf den Fluss treffen, bilden sich meist kleinere oder grössere Stromschnellen (Rapids) sowie Sandstrände. Wir faulenzten fast den ganzen Tag am Sandstrand herum, picknickten und lauschten dem Rauschen der Granite Rapids. Höhepunkt des Tages war eine Serie Kayaks und Schlauchboote, welche die Rapids passierten. Sie boten ein herrliches Spektakel, das Peter auf Video aufnahm.

Race through Grand Canyon (Teil 1), 28.9.2010

Der Wetterbericht für unsere viertägige Wanderung enthielt zwei wichtige Infos. Die gute Nachricht war, dass für die ganze Zeit schönes Wetter angesagt war. Wir mussten folglich keine Gewitter befürchten, die hier Steinschlag und Flash Floods auslösen können und die Trails matschig werden lassen. Wir mussten auch kein Zelt mitschleppen, sondern konnten unter freiem Himmel schlafen. Die zweite Nachricht stand in roten, fett gedruckten Lettern über dem Bericht "Temperature: seasonal high record expected". So kam es, dass wir auf dem Tonto-Trail alle auf das Tempo drückten. Wir wollten unbedingt den nächsten Campground möglichst früh erreichen. Das ging leider zu Lasten der Aussicht. Gerne wären wir häufiger stehen geblieben, um den Blick auf die weissen, roten und grünen Felsen zu geniessen, ihre Formen zu studieren oder auf den Fluss hinunter zu schauen. Doch wir hielten es für ratsam schnell voranzukommen und so geriet die Wanderung eher zu einem Rennen über das Tonto Plateau. Immerhin begegneten wir einer Klapperschlange und sahen eine Nische, in der Condors nesten. Leider waren die Vögel nicht zu Hause.
Wir waren zu fünft unterwegs, da in letzter Minute noch ein Pärchen zu uns stieß, zu dem wir leider den Draht nicht so fanden. Zwar waren wir früh morgens aufgebrochen, dennoch kämpften wir auf den letzten Kilometern ziemlich mit der Hitze, und selbst unser Guide bekundete Mühe damit. Wir waren alle heilfroh, als wir uns endlich in den Schatten des neuen Campgrounds flüchten konnten. Er lag in der Nähe einer engen schattigen Schlucht, in der sich kleine Wasserpools bilden. Dort genossen wir den Rest des Tages und legten uns immer wieder in die Pools.